„Eine Flamme erfüllte sein Herz“
Herr, wie kann ich Dir danken für diese unaussprechliche Gnade, daß Du
Deine Geheimnisse einem Unwissenden und Sünder offenbarst.
Die Welt kommt um in den Ketten der Verzweiflung, aber mir, dem Aller-
schlechtesten, offenbarst Du das ewige Leben.
Herr, nicht mir allein, gib Dich der ganzen Welt zu erkennen.
Nicht dem Stolzen offenbart sich der Herr.
Nie wird er Gott erkennen, und wenn er alle Weisheiten der Welt sein eigen
nennt. Denn der Herr des Stolzes läßt in sich dem Segen des Heiligen Geistes
keinen Raum.
Der Herr fordert uns auf, Ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu
lieben. Wie aber kann man den lieben, den man niemals sah? Wie kann
man diese Liebe erlernen?
Durch Sein Wirken in unserer Seele erkennen wir den Herrn.
Sie weiß, wer der Gast ist, der bei ihr Einkehr hält.
Und wenn der Herr vor der Seele wieder verborgen ist,
sehnt sie sich nach Ihm und sucht Ihn unter Tränen:
„Wo bist Du, mein Licht, wo bist Du, meine Freude?
Der Wohlgeruch Deiner Spur ist in meiner Seele,
und ich verlange nach Dir.
Mein Herz ist verzagt, nichts erfreut mich mehr; ich betrübe mich.
Und nun hast Du Dich vor mir verborgen.“
Weil die Menschen stolz auf ihre Intelligenz sind,
gibt der Herr sich nicht vielen von ihnen zu erkennen,
aber trotzdem glauben sie, viel zu wissen!
Doch was ist ihr Wissen wert, wenn sie den Herrn nicht kennen,
wenn sie die Gnade des Heiligen Geistes nicht kennen;
wenn sie nicht wissen, wie sie kommt und warum man sie verliert.
Aber wir, Brüder, demütigen wir uns!
Und der Herr wird uns alles erklären;
wie ein liebender Vater seinen Kindern alles zeigt.
Beachte mit deinem Geist, was in deiner Seele vor sich geht,
wenn sich darin etwas Gnade findet, kennst du den Frieden,
und du wirst allen gegenüber Liebe empfinden.
Wenn die Gnade größer ist, dann ist in deiner Seele Licht
und eine große Freude; aber wenn sie noch größer ist,
dann spürt der Körper die Gnade des Heiligen Geistes.
(Starez Siluan, auf dem Athos)
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