5 Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir,
6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. (2. Mose 19:5-6, Schlachter)
Der Bund mit Mose
Gott verheißt dem Volk Israel, dass er ihm materiellen Reichtum schenken will, wenn es ihm gehorcht (5Mo 28,1-6). Die Betonung lag zu dieser Zeit auf materiellem Segen in einem irdischen Land. Aber das gilt heute nicht mehr.
Gott verheißt uns nicht, dass er unseren Gehorsam mit finanziellem Reichtum segnet. Stattdessen sind die Segnungen unseres Zeitalters geistliche Segnungen in der Himmelswelt (Eph 1,3).
Es gibt zwar Unterschiede zwischen den verschiedenen Zeitaltern, aber es gibt eines, das sich nie ändert, und das ist das Evangelium. Die Rettung beruhte schon immer, beruht heute und wird in Zukunft immer beruhen auf dem Glauben an den HERRN. Und die Grundlage der Errettung ist in jedem Zeitalter das vollendete Werk Christi am Kreuz.
Die Menschen im AT wurden gerettet, wenn sie der Offenbarung glaubten, die Gott ihnen gegeben hatte. Abraham wurde z.B. gerettet, indem er Gott glaubte, als dieser sagte, dass sein Same so zahlreich wie die Sterne sein werde (1Mo 15,5-6). Abraham wusste wahrscheinlich nicht viel, wenn überhaupt etwas, über die Ereignisse, die Jahrhunderte später auf Golgatha stattfinden sollten. Aber der Herr wusste es. Und als Abraham Gott glaubte, da rechnete Gott ihm den ganzen Wert des zukünftigen Werkes Christi auf Golgatha an.
Jemand hat es einmal so ausgedrückt, dass die Heiligen des AT »auf Kredit« gerettet wurden. Das heißt, dass sie aufgrund des Preises gerettet wurden, den der Herr Jesus erst viele Jahre später bezahlt hat (das ist die Bedeutung von Römer 3,25).
25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren,... (Rö 3:25, Schlachter)
Wir werden auf der Grundlage des Werkes gerettet, das Christus vor fast 2000 Jahren vollbracht hat.
Aber in beiden Fällen beruht die Errettung auf dem Glauben an den HERRN.
Wir müssen uns vor der Vorstellung hüten, dass die Menschen des Zeitalters des Gesetzes durch das Halten des Gesetzes oder auch durch Tieropfer gerettet wurden. Das Gesetz kann nur verurteilen, es kann nicht retten (Röm 3,20). Und das Blut von Stieren und Böcken kann keine einzige Sünde wegnehmen (Hebr 10,4). Nein, Gottes Weg der Errettung ist durch Glauben, und nur durch Glauben! (vgl. Röm 5,1).
Ein anderer wichtiger Punkt, an den wir denken sollten, ist folgender: Wenn wir von dem gegenwärtigen Zeitalter der Gemeinde als Zeitalter der Gnade sprechen, dann wollen wir damit nicht sagen, dass Gott in vorhergehenden Zeitaltern nicht gnädig gewesen wäre. Wir meinen damit nur, dass Gott den Menschen heute unter der Gnade erprobt, und nicht mehr unter dem Gesetz.
Es ist auch wichtig zu erkennen, dass die Zeitalter nicht mit der Präzision eines Bruchteils einer Sekunde wechseln. Oft gibt es Überschneidungen oder Übergangszeiten. Wir sehen das z.B. in der Apostelgeschichte. Die Gemeinde brauchte einige Zeit, um gewisse Äußerlichkeiten des vorhergehenden Zeitalters zu überwinden. Und es ist möglich, dass es zwischen der Entrückung und der Großen Trübsal eine Zwischenzeit gibt, während der der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart und der Tempel in Jerusalem gebaut werden wird.
(William Macdonald)
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