7 Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben? Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen! (1. Mose 4:7, Schlachter)
4,7 Weil der eifersüchtige Zorn Kains schon der Keim eines Mordes war, sprach Gott zu ihm durch eine liebevolle Warnung. Vers 7 kann auf verschiedene Weise verstanden werden:
1. »Wenn du recht tust« [indem du Buße tust], wirst du in der Lage sein, frei von Zorn und Schuld wieder aufzuschauen. »Wenn du aber nicht recht tust« [indem du Abel weiterhin hasst], dann lauert »die Sünde vor der Tür«, bereit, dich zu vernichten. Sein [d.h. Abels] »Verlangen« ist nach dir [d.h. Er wird deine Leiterschaft anerkennen], und du wirst über ihn herrschen [d.h. Wenn du richtig handelst].
2. »Wenn du recht tust (oder nach der Septuaginta, »Wenn du recht opferst«), wirst du dann nicht angenommen?« Das rechte Tun bezieht sich bei dieser Deutung auf das Opfern. Abel hat richtig gehandelt und sich hinter einem annehmbaren Opfer verborgen. Kain handelte falsch, indem er ein unblutiges Opfer brachte, und all sein späteres Handeln war nichts als die natürliche Folge dieser falschen Gottesverehrung.
3. Eine englische Bibelübersetzung (Revised Standard Version) gibt die Bedeutung folgendermaßen wieder: »Wenn du recht tust, wirst du dann nicht angenommen? Und wenn du nicht recht tust, lauert die Sünde vor der Tür, sie verlangt nach dir, aber du musst sie beherrschen.«
4. F.W. Grant übersetzt in seiner »Numerical Bible«: »Wenn du nicht recht tust, so liegt oder wartet ein Sündopfer vor deiner Tür.« Mit anderen Worten: Wenn er nur wollte, war auch für ihn für Vergebung gesorgt.
5. In seinen Collected Writings gibt W.E. Vine die folgende Erklärung:
Wahrscheinlich die beste Übersetzung für 1. Mose 4,7 lautet folgendermaßen: »Wenn du recht tust, wirst du dann nicht angenommen?« (Kain hätte noch immer hingehen und das von Gott vorgeschriebene Opfer bringen können). »Und wenn du nicht recht tust« (d.h. Sich zu weigern, den Willen Gottes zu tun, was immer noch möglich war), »lauert die Sünde vor der Tür« (d.h. Die Sünde des Mordes ist bereit, sich auf sein Opfer zu stürzen), »aber du sollst über sie herrschen.« Anstatt der Sünde Raum zu geben und ihr zu erlauben, die Herrschaft über ihn zu erlangen, hätte Kain sie beherrschen sollen. Stattdessen missachtete er die gnädige Warnung und erlaubte der Sünde, die Herrschaft zu erlangen, ihn dazu zu führen, sich gegen seinen Bruder zu erheben und ihn zu erschlagen. So waren Kains Werke vom Anfang bis zum Ende böse.
4,8-12 Kains sündige Haltung eines eifersüchtigen Zorns verwandelte sich schnell in verbrecherisches Handeln, nämlich in den Mord an seinem Bruder.
Obwohl Abel tot ist, ist er immer noch ein Zeuge für uns, dass das Leben des Glaubens das Leben ist, das zählt (Hebr 11,4).
4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist. (Schlachter)
Als die liebevolle Frage des HERRN durch eine unverschämte, unbußfertige Antwort beantwortet wurde, verkündigte er das Gericht über Kain – er sollte nicht mehr in der Lage sein, seinen Lebensunterhalt vom Ackerboden zu bestreiten, sondern sollte als unsteter Flüchtling in der Wüste wohnen.
(William Macdonald)
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