18 Siehst du einen Dieb, so freundest du dich mit ihm an, und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft;
19 deinen Mund lässt du Böses reden, und deine Zunge knüpft Betrug. (Ps 50:18-19, Schlachter)
Sittliche Ehrbarkeit kann da nicht fehlen, wo wirklich Gnade im Herzen ist. Wer die Kniffe anderer entschuldigt, beschuldigt sich selbst; und wer vollends andere dazu benutzt, dass sie ungerechte Handlungen zu seinem Vorteil begehen, verfällt zwiefach dem Gericht.
Ein Mensch sei noch so religiös, wenn sein ganzer Handel und Wandel nicht einen stillen Tadel gegen jede Unehrlichkeit enthält, so ist er selber ein Diebsgeselle. Wenn wir in irgendetwas Krummes einwilligen können, so sind wir selbst unaufrichtig, und unsere Frömmigkeit ist eine Lüge. Und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern. So übertreten also die Sünder in Zion eine der sittlichen Vorschriften nach der andern. Unter dem Deckmantel der Frömmigkeit verbergen sie ihr unreines Leben.
Gemeinschaft mit den Ehebrechern betätigen wir schon, wenn wir zu unkeuschen Scherzen lächeln, unziemlichen Reden unser Ohr leihen und gegen Menschen, die sich in unserer Gegenwart zuchtlos benehmen, Nachsicht üben. Wenn wir aber so handeln, wie können wir es wagen, zu predigen oder der Gemeinde im Gebet voranzugehen, ja auch nur den Christennamen zu beanspruchen?
Man beachte, wie genau der HERR unsere Rechtschaffenheit mit seinem Richtblei untersucht. Wie klar geht aus dem allem hervor, dass ohne Heiligung niemand den HERRN sehen wird! Nichts, weder die skrupulöseste Beobachtung frommer Gebräuche noch die Orthodoxie und Schriftmäßigkeit unseres theologischen Systems können Unehrlichkeit und Unkeuschheit zudecken; von diesen schmutzigen Dingen müssen wir uns entweder durch das Blut Jesu läutern lassen, oder sie werden ein Feuer des göttlichen Zornes entflammen, das bis zum Höllengrund brennen wird.
(Charles Haddon Spurgeon)
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