6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen! (Matthäus 25,6 , Schlachter)
Der innere Zustand der Jungfrauen wurde erst dadurch offenbar, daß der Bräutigam auf sich warten ließ.
Was muß geschehen, damit ich für das Kommen des Herrn gerüstet bin?
Manche von uns wären , wenn er vor fünf Jahren gekommen wäre, bereit gewesen, aber käme er heute, wären sie es nicht. Es ist gewiß gut, bereit zu sein, falls er heute kommen sollte, aber nicht weniger wichtig ist es, auch weiterhin bereit zu bleiben, wenn er verzieht. Können wir warten und doch bereit sein?
Manche vermögen drei Tage zu warten, aber nicht drei Jahre. Andere könnten im Not fall drei Jahre ausharren, aber vielleicht beträgt die Wartezeit, die ihnen auferlegt wird, dreißig Jahre. Und gerade die Zeitdauer ist wichtig.
Denken wir an das Gleichnis — wäre der Bräutigam vor Mitternacht gekommen, dann wären alle Jungfrauen weise gewesen! Was die Torheit offenbar werden ließ, war sein Verzug.
Möge Gott mich davor bewahren, durch das Verstreichen der Jahre töricht zu werden! Nur eines kann mir die Sicherheit geben, die Prüfung, die in der langen Zeitdauer liegt, zu bestehen: die Fülle seines Geistes. Das ist das einzige, worauf es ankommt — wenn ich dem Heiligen Geist so Raum gebe, daß er mich ständig erfüllt, dann wird das Öl in meiner Lampe, wenn der große Mitternachtsruf ertönt, nicht fehlen.
(Watchman Nee)
Kommentare zu diesem Blogeintrag
„Können wir warten und doch bereit sein?“ Das ist eigentlich die Hauptfrage deines Textes. Antwort: Ja – aber nur, wenn unsere Bereitschaft nicht von der Dauer abhängig ist.
Das bedeutet::Ich halte fest, dass Christus wirklich kommt (nicht nur als Idee) – und dass seine „Verspätung“ keine Abwesenheit ist, sondern Geduld. Ich bleibe in Beziehungen, wo Leute mich an das Kommen des Herrn erinnern. Mir ist bewusst dass nur Gott alleine den Zeitpunkt kennt und mich sicher nicht überraschen will. Ich versuche so zu leben, dass ich nicht erschrecke, wenn er heute kommt.
Danke Dir für dein tiefes Einfühlen in die so entscheidenden Zusammenhänge in der Beziehung zu Christus.
Wie kostbar:
"Ich bleibe in Beziehungen, wo Leute mich an das Kommen des HERRN erinnern."