Verfasst am: 04.08.2011, 09:28 Titel: On the Balcony

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7.39 Uhr
Auf dem Balkon

Wie unendlich schön ist es, selbstverständlich zu duschen und anschließend den dampfenden Körper auf dem Balkon wieder abkühlen zu lassen. Heute bereite ich die Ansprache zu unseren Redaktionssitzung beim Duschen und ankleiden vor, und ich nehme den Morgen als unendlich schön wahr. Es ist noch diesig auf dem Balkon und die Morgensonne kämpft sich mit neuer Kraft daraus hervor. Es leuchtet orange und rosa und der Tag verkündet das neute Leben und die Liebe zum Details.

Meine Balkonpflanzen freuen sich auch und flüstern bedeutsam miteinander. Ein Ableger, sieht aus wie eine gefährliche Schlange und hat gestern eine Partnerin von mir bekommen. Beide sind Überlebene einer Riesenpflanze, die so groß war, das sie geköpft wurde. Die zwei Ableger haben neue Triebe und werden sich jetzt, zu neuem Wachstum, gegenseitig ermutigen. Noch schauen sie beschämt und schüchtern zur Seite. Das kann sich jede Minute mit Durchbruch der Sonne ändern.

Auf der Arbeit hat sich auch ein Kollege in meine Freundin verliebt. Allerdings hatte er gleich mehrere Objekte seiner Begierde und griff ganz schön nach den Sternen. Das ist die Freundin, die mir half, das Fahrrad in den Keller zu bringen!!! Eine spannende Geschichte mit dem Karl und der Käthe, mal sehen wie die heute weitergeht.

Ich kämme mein langes Haar derweil. Das Handtuch löst sich und das macht garnichts. Ich bin alleine und seitdem Jeremy von meiner Oberation nächste Woche weiß, ist er nur noch mit den Elchen und ihren Jungen beschäftigt. Ein berufstätiger Mann, der im Anbetracht des Todes, keine Zeit mehr hat und immer fleißiger wird.

Lieber konzentriere ich mich darauf mein Haar akribig durchzukämmen. Ob es wohl Internet im Krankenhaus gibt, geht mir so durch den Kopf? Zumindest doch Fernsehen mit all den romantischen und verblödeten Serien, die jeden Menschen auf andere Gedanken bringen würde. Aber das kostet sicher wieder mal, da mein Kostenträger jetzt mehrere Monate Fahrkosten nicht zahlte, fällt das Fernsehen flach. Vielleicht habe ich eine nette Frau auf dem Zimmer, die gerade entbunden hat. Das wäre überaus schön für mich. Ja, ich möchte zu einer frisch Entbundenen.

Erst mal muß ich mein Haar zu Ende kämmen und das dauert bei der Länge, dann stylen und dann zum Bus flitzen. Heute nach der Arbeit, gönne ich mir dann wieder einmal zum Glascontainer zu gehen. Das ist der in Köln, an dem ich Jeremy begegnete. Hoffentlich werde ich nicht zu sentimental und bestenfalls begegnet mir jemand Neues. Einen wunderschönen jungfräulichen Tag wünscht Euch Jeany

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Wenn der Eine fällt, hebt der andere Ihn auf, frei nach der Bibel.