Jetzt registrieren
Einloggen

Wüstenwanderung mit Kreisverkehr

Wüstenwanderung mit Kreisverkehr

„Als Kind habe ich den 1. Advent geliebt. Mutter fing an zu backen, es roch überall im Haus nach Plätzchen, Kuchen, Zimt und sonntags zum Kaffee gab es für uns Kinder heißen Kakao. Es wurden Lieder aufgelegt und es war einfach „familiär schön“. Weihnachten war dann der Höhepunkt. Wir Kinder mussten Heilig Abend allein in die Kirche, da meine Eltern und die große Schwester zu Hause alles „vorbereiteten“. Kirche war langweilig, immer dasselbe. Mich hat da nichts berührt. Geschenke waren toll und das leckere Essen. Das machte mich als Kind glücklich. Konfirmation hieß für mich Geschenke, Verwandte, gutes Essen. Gebete gab es bei uns nicht. Ich verließ die Kirche als „Tradition Christ“, war konfirmiert und fügte mich in den Strom unserer Gesellschaft, dem Zeitgeist ein, mit allen Facetten. Ich war der Meinung, dass, was Alle taten, gut und richtig war.

Was folgte war ein turbulentes Leben. Es war zu turbulent um wirklich die innere Ruhe zu finden. Ein Highlight folgte dem anderen Highlight. Aber auch viel Verletzungen, Schmerz, Autounfälle, Krankenhausaufenthalte, seelische Zusammenbrüche, ich versuchte alles „wegzustecken!“. Auch meine gescheiterten Ehen, in denen ich glaubte, die Ruhe und eine Familie zu finden. Dieses Leben war für mich nicht das, was ich mir immer vorgestellt hatte. Die Sehnsucht nach Liebe und Harmonie blieb.

Und dann stand wieder ein Weihnachtsfest vor der Tür. Weihnachten 1998. Es war der Zusammenbruch einer weiteren Beziehung, Trennung von meinem Kind und der wirkliche Zusammenbruch. In meinem Schmerz lief ich durch den Wald und schrie voller Wut und Zorn mit meinen 48 Jahren zu Gott und machte IHN für alles verantwortlich. Ein paar Tage später bekam ich Zahnschmerzen, besuchte meinen Zahnarzt und wir kamen ins Gespräch, auch über meine Situation. Er war Christ und meinte, dass es aus meiner ganzen Misere einen Ausweg gibt. Das Kreuz!

Er lud mich zu sich nach Hause ein und ich durfte vor dem Kreuz all meinen Schmerz und Hoffnungslosigkeit abladen. 3 Stunden weinte und schrie ich und alles brach aus mir heraus. Auf dem Nachhauseweg wurde es im Auto plötzlich ganz still und ich spürte, jetzt passiert etwas. In diesem Augenblick zog ein heißer Strahl in mein Herz und ich wusste, das Jesus Christus in mir war und meine Sünden waren mir vergeben.
Am 31.Oktober 1999 ließ ich mich in einer freien evangelischen Gemeinde taufen und entschied mich ganz bewusst und aus freiem Willen für Jesus Christus, der auch für meine Sünden am Kreuz gestorben und heute mein Hirte ist..

Keine Kirche, ob katholisch oder evangelisch, oder irgendein Pfarrer oder Pastor, keine Gemeinde, egal welche Ausrichtung, hat mich zu Jesus geführt, nur Gott selber. In der Bibel steht: „Nicht Du hast mich gesucht, ich habe dich erwählt!“
Das, was sich heute „Kirche“ nennt, hat mit der Urgemeinde, wie sie in der Schrift beschrieben wird, nichts mehr zu tun. Wer den Geist Gottes hat, fängt an, die Bibel zu verstehen und wird geführt und geleitet zur Erkenntnis in die Wahrheit.
Ich bin trotz meiner vielen Fehler ein Kind Gottes und glaube, dass ich Jesus eines Tages begegnen werde. Jesus spricht in der Bibel: „Dein Glaube hat Dich errettet." Erst durch die persönliche Beziehung zu Jesus, hat der Mensch Zugang zum Allerhöchsten, unserem himmlischen Vater. Nicht durch irgendeine Kirche oder Gottesdienstbesuche, der Heiligen Anbetung, Gemeindestrukturen oder das, was uns Prediger einreden wollen.

Nur die Bibel ist die Wahrheit und Gottes Wort. Gott spricht zu uns durch die Bibel. Deswegen ist es für mich wichtig, dass ich die Bibel lese und verstehe. Die Bibel legt sich selber aus und führt uns in die Wahrheit.

In den letzten 20 Jahren durfte ich viel lernen und erfahren. Z.B. was es heißt zu lieben und was es heißt, meinen Nächsten zu lieben. Ich durfte lernen, wie eine Partnerschaft funktioniert. Dazu gehören aber immer zwei. Das Thema „Bitten – Glauben – Annehmen“ ist ein Teil davon. Ich bin geliebt von meinem himmlischen Vater und von IHM bekomme ich die Kraft, die jeden Tag brauche um in dieser Welt zu leben.
Auch als Christ blieb es mir nicht erspart. Gott mußte mich zerberechen, damit etwas Neues entstehen konnte. Nach 15 Jahren "Wüstenwanderung mit Kreisverkehr" darf ich mich nun neu aufstellen und auf dem richtigen Weg gehen, denn "Was Gott in mir begonnen hat, das wird ER auch vollenden!" Amen?
Und so wird Gott mir auch die Menschen an die Seite stellen, die ER für mich ausgesucht hat.
Hast Du eine ähnliche Geschichte, dann freue ich mich, diese zu lesen. Mail: antwort-plus@e.mail.de
HG Wolfgang